Neue Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes-Risiko und psychischer Gesundheit
Zum Weltdiabetestag am 14. November 2024 verweist die Diabetes-Surveillance am Robert Koch-Institut (RKI) auf aktuelle Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Typ-2-Diabetes-Risiko und psychischer Gesundheit.
Lebensstilbezogene Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes sind potenziell auch Risikofaktoren für allgemeine und psychische Gesundheitsprobleme. Der etablierte Deutsche Diabetes-Risiko-Test (DRT) des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) fasst verschiedene Lebensstilfaktoren und biologische Faktoren zur Berechnung des individuellen Risikos für die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes zusammen.
Erste Ergebnisse der Studie Gesundheit in Deutschland aktuell 2022 (GEDA 2022) zeigen, dass insgesamt 12,8 % der Erwachsenen in Deutschland ohne einen bisherigen Diabetes ein hohes Risiko haben, in den nächsten 5 Jahren an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass Erwachsene mit einem hohen Typ-2-Diabetes-Risiko häufiger von psychischen Problemen betroffen sind als Personen mit einem niedrigen Risiko: sie berichten mit einer 35 % geringeren Wahrscheinlichkeit einen positiven psychischen Gesundheitszustand und haben eine 2,5-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit für depressive Symptome und Angstsymptome.
Eine Verstärkung von präventiven Maßnahmen hinsichtlich verhaltensbasierter individueller Faktoren sowie verhältnisbasierter Kontexte (d. h. Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen) könnten demnach nicht nur das Typ-2-Diabetes-Risiko senken, sondern auch positive Effekte für die psychische Gesundheit nach sich ziehen. Längsschnittstudien sind notwendig, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen körperlicher und psychischer Gesundheit besser verstehen zu können und geeignete Ansätze zur Gesundheitsförderung weiterzuentwickeln.
Weitere Neuigkeiten aus der Diabetes-Surveillance:
Anlässlich des Weltdiabetestags 2024 wurden zudem aktuelle Ergebnisse auf Basis von Registerdaten aus einem Kooperationsprojekt der Diabetes-Surveillance zu folgenden Themen des Diabetesgeschehens mit Schwerpunkt auf dem Kindes- und Jugendalter auf Postern zusammengefasst:
- Einbeziehung von Informationen aus Diabetesregistern in die Diabetes-Surveillance – Auswertung 2024: Inzidenz und Prävalenz von Typ-1- und Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen (Rosenbauer et al. 2024)
- Einbeziehung von Informationen aus Diabetesregistern in die Diabetes-Surveillance – Auswertung 2024: Schwere Hypoglykämien und diabetische Ketoazidosen (Eckert et al. 2024)
- Einbeziehung von Informationen aus Diabetesregistern in die Diabetes-Surveillance – Auswertung 2024: Kontinuierliche Glukosemessung, Insulinpumpentherapie und Systeme zur automatischen Insulinabgabe (AID) (Eckert et al. 2024)