Publikation zu Häufigkeit und Versorgung von Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen
Diese Publikation gibt Auskunft über Inzidenz, Prävalenz und Versorgung von Typ-1-Diabetes (T1D) bei Kindern und Jugendlichen im Zeitverlauf und im Hinblick auf sozialräumliche Unterschiede.
Der T1D ist eine Autoimmunkrankheit, welche die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört und häufig bereits im Kindes- und Jugendalter auftritt. Zur Senkung des Blutzuckerspiegels ist eine Behandlung mit Insulin erforderlich. Der T1D kann zu akuten Stoffwechselentgleisungen sowie schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen. Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, die Inzidenz und Prävalenz von T1D bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland sowie ausgewählte Indikatoren der Versorgungsqualität für das Jahr 2020 im Kontext der zeitlichen Entwicklung und sozialräumlicher Unterschiede darzustellen.
Die Studie beruht auf Daten der Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation (DPV). Im Jahr 2020 erkrankten etwa 4.000 Kinder und Jugendliche neu an T1D. Die Prävalenz wurde auf 235,5 pro 100.000 Personen geschätzt. Der Langzeitblutzuckerwert HbA1c lag mit 7,5 % im Median im Jahr 2020 leicht über dem Richtwert von < 7,5% der deutschen Leitlinien. Bei 3,4 % der behandelten Kinder und Jugendlichen mit T1D trat 2020 mindestens eine stationär behandelte Ketoazidose auf, häufiger in Regionen mit sehr hoher sozioökonomischer Deprivation. Der Anteil schwerer Hypoglykämien bei Kindern und Jugendlichen mit T1D lag 2020 bei 3,0 %. Zwischen 2014 und 2020 änderten sich Inzidenz, Prävalenz und HbA1c-Wert kaum. Im gleichen Zeitraum nahm die Häufigkeit der Akutkomplikationen Ketoazidose und schwere Hypoglykämie deutlich ab. Die Ergebnisse der Studie weisen auf Verbesserungen in der Versorgung über die Zeit hin, zeigen jedoch auch, dass sozialräumliche Ungleichheiten weiterhin bestehen.
Den vollständigen Artikel mit dem Titel Inzidenz, Prävalenz und Versorgung von T1D bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Zeittrends und sozialräumliche Lage finden Sie hier.