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Diabetes und seine Risikofaktoren im Kindes- und Jugendalter

Anlässlich des Weltdiabetestags präsentiert das Team der Diabetes-Surveillance am Robert Koch-Institut (RKI) aktuelle Ergebnisse zu Diabetes im Kindes- und Jugendalter sowie in der Schwangerschaft.

Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) ist eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, die von hohen Blutzuckerspiegeln gekennzeichnet sind. Es lassen sich verschiedene Krankheitstypen unterscheiden. Der Typ-1-Diabetes, bei welchem das Immunsystem die insulinbildenden Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört, steht im Kindes- und Jugendalter im Vordergrund. Mit zunehmendem Alter überwiegt der Typ-2-Diabetes, welcher auch Altersdiabetes genannt wird und die häufigste Form des Diabetes darstellt. Ein besonderer Diabetestyp ist der Schwangerschaftsdiabetes, welcher erstmals in der Schwangerschaft auftritt und sich danach meist wieder zurückbildet.

Typ-1-Diabetes im Kindes- und Jugendalter

Mehr als 30.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland waren im Jahr 2019 in Deutschland von Typ-1-Diabetes betroffen (Prävalenz Typ-1-Diabetes). Jährlich erkranken etwa 3.500 Kinder und Jugendliche neu (Inzidenz Typ-1-Diabetes). Über die letzten Jahre lässt sich eine leichte Zunahme der Neuerkrankungsrate verzeichnen. Dies ergeben Daten der bundesweiten Diabetes-Patienten-Verlaufsdokumentation und regionaler Diabetesregister.

Bei der Behandlung des Typ-1-Diabetes kommen zunehmend neue Technologien zum Einsatz. So ist der Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes, die mit einer Insulinpumpe behandelt werden, über die Zeit auf über 50 % im Jahr 2019 angestiegen (Insulinpumpentherapie bei T1D). Auch beim Messen des Zuckerwerts kommen neue Methoden zum Einsatz. Hier verwenden mehr als zwei Drittel (70 %) der Kinder und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes einen Glukosesensor, der den Zuckerwert automatisch im Unterhautfettgewebe misst (Kontinuierliche Glukosemessung bei T1D).

Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes im Kindes- und Jugendalter

Der Typ-2-Diabetes ist im Kindes- und Jugendalter sehr selten. Etwa 200 Jugendliche erkranken jährlich an Typ-2-Diabetes (Inzidenz Typ-2-Diabetes), insgesamt sind etwa 1.000 Jugendliche von 11 bis 17 Jahren von Typ-2-Diabetes betroffen (Prävalenz Typ-2-Diabetes).

Übergewicht und Adipositas, körperliche Inaktivität und Rauchen im Kindes- und Jugendalter erhöhen das Risiko, im späteren Lebensverlauf an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Ergebnisse der bundesweiten „Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS) des RKI ermöglichen einen Blick auf diese Risikofaktoren für eine spätere Entstehung eines Typ-2-Diabetes.

Etwa 15 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind übergewichtig (Übergewicht und Adipositas). Drei Viertel der Kinder und Jugendlichen erreichen nicht die von der WHO empfohlen Ziele zur körperlichen Aktivität von mindestens 60 Minuten pro Tag (Körperliche Inaktivität). Jedes fünfte Kind trinkt darüber hinaus täglich zuckerhaltige Erfrischungsgetränke wie Limonade, Cola oder Eistee (Zuckerhaltige Erfrischungsgetränke). Zuletzt gaben 7 % der Kinder und Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren an zu rauchen (Rauchen).

Schwangerschaftsdiabetes

Der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist ein wichtiger Risikofaktor für die spätere Entstehung von Typ-2-Diabetes. Jährlich sind etwa 50.000 Frauen von einem Gestationsdiabetes betroffen und die Prävalenz des GDM ist im Jahr 2019 weiter angestiegen auf 7,3 %. Mit 90 % nimmt die überwiegende Mehrheit der Schwangeren an Früherkennungsuntersuchen zum Gestationsdiabetes teil und kann im Fall eines auftretenden Gestationsdiabetes frühzeitig behandelt werden (Screening GDM). Dies ergibt die Auswertung von Daten aller stationärer Geburten in Deutschland.

Weitere Aktualisierungen

Weiterhin wurden auf der Webseite Ergebnisse zu Diabetes im Erwachsenenalter ergänzt und der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf die Kennzahlen der Diabetes-Surveillance ausgewertet. In der Rubrik Diabetes & COVID-19 wurden hierzu weitere Ergebnisse zusammengefasst.

Weiterführende Informationen

  • Alle Ergebnisse für Diabetes bei Kindern und Jugendlichen finden Sie hier.
  • Alle Ergebnisse für Diabetes bei Erwachsenen finden Sie hier.