GSB 7.1 Standardlösung

Diabetische Nierenerkrankung

Unzureichend kontrollierte Blutzuckerspiegel können über längere Zeit zur entzündlichen Schädigung der kleinen Gefäße der Niere führen. Diese Veränderung wird als diabetische Nephropathie bezeichnet (BÄK et al., 2010). In deren Folge kann es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) kommen. Allerdings kann eine chronische Niereninsuffizienz insbesondere im Kindes- und Jugendalter auch andere Krankheiten als Ursache haben, wie z. B. angeborene Anomalien oder Erbkrankheiten. Anders als im Erwachsenalter ist Diabetes im Kindes- und Jugendalter seltener Ursache eine Niereninsuffizienz, da sich diese erst über die Zeit entwickelt. Im Kindes- und Jugendalter steht der Typ-1-Diabetes im Vordergrund. Ab dem 11. Lebensjahr oder 5 Jahren nach Diagnose wird eine regelmäßige Untersuchung zur Früherkennung einer Nephropathie gemäß der Leitlinie zur Therapie des Typ-1-Diabetes empfohlen (DDG, 2018).

Kernaussagen

  • Bei 0,37 % aller Kinder und Jugendlichen mit Diabetes ist im Jahr 2013 eine Niereninsuffizienz dokumentiert.
  • Die Niereninsuffizienz bei Diabetes ist im Kindes- und Jugendalter selten und die Prävalenz steigt erst mit zunehmender Diabetesdauer im Erwachsenenalter an.

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Trend

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Ergebnis

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Diabetes, bei denen eine chronische Niereninsuffizienz dokumentiert ist, beträgt 0,37 % (Mädchen: 0,34 %; Jungen: 0,41 %) im Jahr 2013 und ist vergleichbar zum Vorjahr 2012. Dies entspricht etwa 100 Kindern und Jugendlichen mit einer dokumentierten chronischen Niereninsuffizienz.

Fazit

Die chronische Niereninsuffizienz bei Diabetes ist im Kindes- und Jugendalter selten. Auch das Disease Management Programm (DMP) für Typ-1-Diabetes in Nordrhein-Westfalen zeigt niedrige Prävalenzen der diabetischen Nephropathie, welche im Vergleich aber etwas höher liegen (Zi, 2019). Insbesondere die Diabetesdauer und die Blutzuckereinstellung sind wichtige Risikofaktoren für die Entstehung einer Niereninsuffizienz (BÄK et al., 2010; Raile et al., 2007) und es wird geschätzt, dass in etwa einem Drittel aller Personen mit Typ-1-Diabetes und bis zur Hälfte der Personen mit Typ-2-Diabetes im Krankheitsverlauf eine diabetische Nierenerkrankung entwickeln (Thomas et al., 2015). So zeigt sich ein stetiger Anstieg der Prävalenz der Niereninsuffizienz im Erwachsenenalter (Diabetische Nierenerkrankung  bei Erwachsenen).

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator diabetische Nierenerkrankung ist definiert als Anteil von Personen mit dokumentiertem Diabetes  bei welchen zusätzlich eine chronische Niereninsuffizienz (N18.-) dokumentiert ist.

Bezugspopulation

Gesetzlich krankenversicherte Kinder- und Jugendliche (< 18 Jahre) mit dokumentiertem Diabetes (gemäß der Definition der Prävalenz des dokumentierten Diabetes), die mindestens 360 Tage im jeweiligen Jahr versichert sind, ihren Wohnsitz in Deutschland haben und ihre Gesundheitsleistungen vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet bekommen, werden in die Analysen eingeschlossen. 

Datenquelle

Versorgungsdaten aller circa 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten nach Datentransparenzverordnung (DaTraV-Daten). Ca. 10 Millionen sind zwischen 0 und 17 Jahre alt, von welchen etwa 25.000 einen dokumentierten Diabetes aufweisen. 

Berechnung

  • Beobachtete Werte: Quotienten aus der Anzahl der Personen mit dokumentiertem Diabetes und dokumentierter Niereninsuffizienz im Verhältnis zu allen gesetzlich Krankenversicherten mit dokumentiertem Diabetes.

Datenqualität

Es handelt sich um Leistungs- und Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese umfassen ambulant und stationär dokumentierte Diagnosedaten sowie Informationen zur Verordnung von Medikamenten. Die Qualität der Daten hängt von der Dokumentationspraxis ab. In den DaTraV-Daten sind keine Versorgungsdaten von privat Krankenversicherten und keine Angaben zu den erbrachten stationären oder ambulanten Leistungen enthalten.

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