GSB 7.1 Standardlösung

Rauchen

Rauchen zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von chronischen, nicht-übertragbaren Krankheiten, insbesondere für Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen, aber auch für Diabetes (GBD Tobacco Collaborators, 2017). Das Risiko für tabakassoziierte Erkrankungen steigt deutlich an, wenn schon im jungen Alter mit dem Rauchen begonnen wird, weil der jugendliche Organismus besonders anfällig für Schädigungen durch die Schadstoffe aus dem Tabakrauch ist (US Department of Health and Human Services, 2012). Darüber hinaus zeigen Studien, dass ein früher Raucheinstieg auch zu einer stärkeren Tabakabhängigkeit führt und die Chance eines erfolgreichen Rauchausstiegs im späteren Leben vermindert (García-Rodríguez et al., 2014).

Kernaussagen

  • Etwa 7 von 100 Mädchen und Jungen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren rauchen.
  • Im Zeitverlauf hat die Rauchprävalenz bei Kindern und Jugendlichen deutlich abgenommen.
  • Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Kinder und Jugendlichen, die rauchen.

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Trend

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach Bildungsgruppe

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Ergebnis

Im Jahr 2015 rauchen 7,2 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren (Mädchen: 7,4 %, Jungen: 7,0 %). 2004 waren es in dieser Altersgruppe mit 21,6 % noch dreimal so viele. Nach Altersgruppen betrachtet fällt auf, dass bei 14- bis 17-Jährigen die Rauchprävalenz mit 11,5 % deutlich höher ist als bei 11- bis 13-Jährigen mit 0,7 %. Die aufgezeigten altersspezifischen Muster zeigen sich bei beiden Geschlechtern. Hinsichtlich der elterlichen Bildung und der Wohnregion sind 2015 keine ausgeprägten Unterschiede im Rauchverhalten bei Kindern und Jugendlichen zu beobachten.

Fazit

Zwar hat die Rauchprävalenz im späten Kindes- und Jugendalter im Zeitverlauf abgenommen, dennoch rauchte im Jahr 2015 in Deutschland im Alter zwischen 11 und 17 Jahren jede bzw. jeder Vierzehnte (Zeiher et al., 2018) . Ein Zusammenhang der Rauchprävalenz mit der Bildung der Eltern ist nicht zu erkennen, jedoch werden deutliche Unterschiede im Rauchverhalten in Abhängigkeit von der besuchten weiterführenden Schulform zuungunsten von Schülerinnen und Schülern an Haupt-, Real- und Gesamtschulen berichtet (Kuntz und Lampert, 2013). Ein wichtiges Ziel in der Diabetesprävention bleiben daher weiterhin Maßnahmen zur Förderung der Rauchabstinenz von Kindern und Jugendlichen, wie es im Rahmen des nationalen Gesundheitsziels „Tabakkonsum reduzieren“ (BMG, 2015) vorgesehen ist. Auch sollten hier neuere Formen des Nikotinkonsums wie E-Zigaretten oder (E-)Shishas mitbedacht werden.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator Rauchen ist definiert als Anteil der Kinder und Jugendlichen, die täglich oder gelegentlich rauchen, in der Bevölkerung.

Operationalisierung

Erfassung des Rauchverhaltens basierend auf Selbstangaben der Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahre.

  • KiGGS-Basiserhebung, KiGGS Welle 2:

    • „Rauchst du zurzeit?“

      • „Nein“, „Täglich“, „Mehrmals pro Woche“, „Einmal pro Woche“, „Seltener“.
  • KiGGS Welle 1:

    • „Hast du schon einmal geraucht?“

      • „ja“, „nein“. Bei „ja“ wurde anschließend gefragt „Wie oft rauchst du zurzeit?“ – „Täglich“, „Mehrmals pro Woche“, „Einmal pro Woche“, „Seltener als einmal pro Woche“, „Gar nicht“.
  • Rauchen wird definiert als Angabe „Täglich“, „Mehrmals pro Woche“, „Einmal pro Woche“ oder „Seltener“ (KiGGS-Basiserhebung, KiGGS Welle 2) bzw. „Seltener als einmal pro Woche“ (KiGGS Welle 1)

Bezugspopulation

Kinder und Jugendliche mit ständigem Wohnsitz in Deutschland, Alter 11-17 Jahre.

Datenquelle

Bundesweite RKI-Befragungs- und Untersuchungssurveys 2003-2006 (KiGGS-Basiserhebung), 2009 bis 2012 (KiGGS Welle 2) und 2014-2017 (KiGGS Welle 2) basierend auf Einwohnermeldeamtsstichprobe und Erhebung durch Selbstausfüllfragebogen. 

Fallzahl

  • KiGGS-Basiserhebung: n = 17.641, davon 6.729 im Alter zwischen 11 und 17 Jahren
  • KiGGS Welle 1 (Querschnittserhebung): 12.368, davon 4.944 im Alter zwischen 11 und 17 Jahren
  • KiGGS Welle 2 (Querschnittserhebung): n = 15.023, davon 4.747 im Alter zwischen 11 und 17 Jahren 

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für gesamt, Mädchen und Jungen sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohnregion und höchstem Bildungsstand der Eltern angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d.h. Variationskoeffizient in der Regel ≤ 33,5 %).
  • Stratifizierung: Die geographische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Bundesland/Region (Nord-Ost, Nord-West, Mitte-Ost, Mitte-West und Süden). Der Bildungsstatus der Eltern wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators in der KiGGS-Basiserhebung, KiGGS Welle 1 und KiGGS Welle 2 jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Diese passen die Surveys an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland, deutscher Staatsangehörigkeit (ja/nein) und höchster Bildung der Eltern zum 31.12.2004 (KiGGS-Basiserhebung), 31.12.2010 (KiGGS Welle 1) beziehungsweise 31.12.2015 (KiGGS Welle 2) an. In KiGGS Welle 1 wurde bei der Gewichtung zusätzlich die unterschiedliche Teilnahmewahrscheinlichkeit von Wiederteilnehmenden aus der KiGGS-Basiserhebung berücksichtigt.

Datenqualität

Die RKI-Surveys für Kinder und Jugendliche liefern repräsentative Ergebnisse für die 0- bis 17-jährige Wohnbevölkerung Deutschlands. Dabei ist es durch unterschiedliche Maßnahmen gelungen (u.a. Oversampling von Kindern und Jugendlichen ohne deutsche Staatsangehörigkeit), auch die Gruppe der Migrantinnen und Migranten annähernd entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung in die KiGGS-Studie einzuschließen. Dennoch sind künftig weitere Anstrengungen insbesondere für Kinder und Jugendlichen mit geringen Deutschkenntnissen notwendig.

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