GSB 7.1 Standardlösung

Übergewicht und Adipositas

Übergewicht bezeichnet bei gegebener Körpergröße einen Zustand, bei dem das Körpergewicht über dem Normalwert liegt. Starkes Übergewicht wird als Adipositas bezeichnet (WHO, 2000). Bei Kindern und Jugendlichen ist Adipositas mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen im Erwachsenenalter assoziiert, wie z. B. Typ-2-Diabetes (Llewellyn et al., 2016).

Kernaussagen

  • Rund jedes sechste Kind bzw. jeder sechste Jugendliche ist von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen.
  • Beim Übergang vom Kindes- in das Jugendalter steigt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas deutlich an.
  • Bei Kindern und Jugendlichen der unteren Bildungsgruppe tritt Übergewicht (einschließlich Adipositas) deutlich häufiger auf.

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Ergebnis

Im Jahr 2015 beträgt die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen 15,4 % (Mädchen: 15,3 %; Jungen: 15,6 %). Beim Übergang vom Kindes- in das Jugendalter nimmt die Prävalenz deutlich zu, von 9,0 % bei den 3- bis 6-Jährigen und 15,5 % bei den 7- bis 10-Jährigen auf 20,6 % bei den 11- bis 13-Jährigen und 17,4 % bei den 14- bis 17-Jährigen. Unterschiede im Auftreten von Übergewicht und Adipositas zeigen sich nicht nach dem Wohnort der Kinder und Jugendlichen. Die Daten weisen aber auf einen ausgeprägten Bildungsgradienten hin: Kinder und Jugendliche der unteren Bildungsgruppe sind häufiger von Übergewicht und Adipositas betroffen (25,8 %) als Gleichaltrige der mittleren Bildungsgruppe (13,9 %), die wiederum häufiger Übergewicht und Adipositas aufweisen als Kinder und Jugendliche der hohen Bildungsgruppe (8,1 %). Im Vergleich zum Jahr 2004 stagniert der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas (15,5 %) auf hohem Niveau.

Fazit

In Deutschland ist rund jedes sechste Kind bzw. jeder sechste Jugendliche von Übergewicht oder Adipositas betroffen (Schienkiewitz et al., 2018; Kurth und Schaffrath Rosario, 2007). Vor dem Hintergrund assoziierter Folgeerkrankungen wie Typ-2-Diabetes im Erwachsenenalter sind früh einsetzende Präventionsmaßnahmen notwendig, um der Entstehung von Übergewicht und Adipositas vorzubeugen (AGA und DAG, 2019).

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

In Deutschland werden Übergewicht und Adipositas anhand der Perzentilkurven nach Kromeyer-Hauschild definiert. Demnach werden Heranwachsende ab 2 Jahren als übergewichtig bzw. adipös eingestuft, wenn ihr Body Mass Index (BMI) unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht oberhalb des 90. bzw. 97. Perzentils der Referenzpopulation liegt (Kromeyer-Hauschild et al., 2001; Kromeyer-Hauschild et al., 2015).

Operationalisierung

Für die Berechnung des BMI wurden Messwerte zu Körpergewicht und Körpergröße aus der Untersuchung der Teilnehmenden herangezogen. Der BMI errechnet sich als Körpergewicht (kg) geteilt durch Körpergröße im Quadrat (m²).

Bezugspopulation

Kinder und Jugendliche mit ständigem Wohnsitz in Deutschland, Alter 2-17 Jahre.

Datenquelle

Bundesweite RKI-Befragungs- und Untersuchungssurveys 2003-2006 (KiGGS-Basiserhebung) und 2014-2017 (KiGGS Welle 2) basierend auf Einwohnermeldeamtsstichprobe, ärztliches Interview (Befragung der Eltern) und Untersuchung.

Fallzahl

  • KiGGS-Basiserhebung: n = 17.641
  • KiGGS Welle 2 (Querschnittserhebung): n = 15.023 (davon 3.567 mit Untersuchung)

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für gesamt, Mädchen und Jungen sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohnregion und höchstem Bildungsstand der Eltern angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d.h.Variationskoeffizient in der Regel ≤ 33,5 %).
  • Stratifizierung: Die geographische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Bundesland/Region (Nord-Ost, Nord-West, Mitte-Ost, Mitte-West und Süden). Der Bildungsstatus der Eltern wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators in KiGGS Welle 2 jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Diese passen die Surveys an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland, deutscher Staatsangehörigkeit (ja/nein) und höchster Bildung der Eltern zum 31.12.2015 an.

Datenqualität

Die RKI-Surveys für Kinder und Jugendliche liefern repräsentative Ergebnisse für die 0- bis 17-jährige Wohnbevölkerung Deutschlands. Dabei ist es durch unterschiedliche Maßnahmen gelungen (u.a. Oversampling von Kindern und Jugendlichen ohne deutsche Staatsangehörigkeit), auch die Gruppe der Migrantinnen und Migranten annähernd entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung in die KiGGS-Studie einzuschließen. Dennoch sind künftig weitere Anstrengungen insbesondere für Kinder und Jugendlichen mit geringen Deutschkenntnissen notwendig.

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