GSB 7.1 Standardlösung

Inzidenz Typ-2-Diabetes

Die Rate der Neuerkrankungen (Inzidenz) und auch die daraus folgende absolute Zahl der Neuerkrankten stellen für die Einschätzung der Krankheitsdynamik entscheidende Kennzahlen dar. Die Inzidenz beeinflusst die zukünftige Entwicklung der Prävalenz und der zu erwartenden Anzahl von Erkrankten (Tönnies et al., 2019). Die Inzidenz hängt ihrerseits von der zeitlichen Entwicklung wesentlicher Risikofaktoren für Diabetes ab (Paprott et al., 2016).

Kernaussagen

  • Im Beobachtungszeitraum 2014 – 2020 sind etwa 160 Kinder und Jugendliche im Alter von 11 bis 17 Jahren pro Jahr neu an Typ-2-Diabetes erkrankt.
  • Die Inzidenz des Typ-2-Diabetes ist im Beobachtungszeitraum vor allem bei Jungen stark gestiegen.

Die Visualisierung von Indikatoren benötigt Javascript. Bitte aktivieren Sie Javascript in Ihrem Browser.

Trend

Indikatoren_ScreenreaderHinweis_Datentabelle

Querschnitt

Nach Region

Indikatoren_ScreenreaderHinweis_Datentabelle

  • Nach Geschlecht

    Indikatoren_ScreenreaderHinweis_Datentabelle

  • Nach Alter

    Indikatoren_ScreenreaderHinweis_Datentabelle

  • Nach Bildungsgruppe

    Indikatoren_ScreenreaderHinweis_Datentabelle

Ergebnis

Die geschätzte Inzidenz des Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren in Deutschland lag für den Zeitraum 2014 – 2020 durchschnittlich bei 3,0 pro 100.000 Personenjahre (Mädchen: 3,5; Jungen: 2,7). Dies entspricht einer absoluten Zahl von 1.136 Neuerkrankungen (durchschnittlich 162 pro Jahr). Die Betrachtung über die Altersgruppen zeigt die höchste Inzidenz pro 100.000 Personenjahre für Mädchen bei 11- bis 13-Jährigen (3,6) und für Jungen bei 14- bis 17-Jährigen (3,5). Im Beobachtungszeitraum fiel die Inzidenz pro 100.000 Personenjahre des Typ-2-Diabetes insgesamt jährlich um 0,9 %, wobei bei Jungen eine Zunahme mit (4,5 %), bei Mädchen jedoch eine Abnahme um jährlich 4,6 % festzustellen war. Für den Beobachtungszeitraum 2014 – 2019 war die Inzidenz noch sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen und der Gesamtgruppe gestiegen.

Fazit

Bundesweite Schätzungen auf der Basis von Registerdaten zeigen, dass die Inzidenz des Typ-2-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland durchschnittlich ansteigt. Jährlich erkranken etwa 160 Kinder und Jugendliche neu an Diabetes Typ 2. Jungen zeigen im Beobachtungszeitraum eine stärkere Zunahme der Inzidenz.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator Inzidenz des Typ-2-Diabetes ist definiert als die Anzahl von Kindern und Jugendlichen mit einer registrierten oder dokumentierten Neuerkrankung an einem Typ-2-Diabetes in einem Jahr pro 100.000 Personen bezogen auf Kinder und Jugendliche in der Bevölkerung.

Bezugspopulation

Kinder und Jugendliche mit Wohnsitz in Deutschland, Alter 11-17 Jahre.

Datenquellen

Bundesweite und regionale Diabetesregister (DPV-Register, ESPED-Inzidenzregister, NRW-Register, Sächsisches Diabetesregister). Grundlage ist der Datenbestand zum 31.12.2020 der DPV-Datenbank.

Berechnung

  • Beschreibung: Die Häufigkeit der Erkrankungen pro 100.000 Personen bezogen auf Kinder und Jugendliche von 11-17 Jahren in Deutschland im Beobachtungszeitraum 2014-2020.
  • Hochrechnung/Gewichtung: Für die bundesweiten Schätzungen wurden die erforderlichen Populationsdaten des Statistischen Bundesamtes auf der Grundlage des Zensus 2011 verwendet. Ergebnisse mit 95%-Konfidenzintervallen wurden unter der Annahme einer Poissonverteilung der Fälle nach der Personenjahre-Methode geschätzt (Woodward, 2013; Sahai, 1993).
  • Altersstandardisierung: Alters- und geschlechtsstandardisierte Schätzungen mit einer Gleichgewichtung für das Geschlecht und einer Altersgewichtung entsprechend der Altersspanne der Altersgruppen.

Datenqualität

Die Diabetesregister stellen von freiwillig teilnehmenden Praxen bzw. Kliniken übermittelte ambulante bzw. stationäre Diagnosedaten und Informationen zur Therapieform von gesetzlich und privat Krankenversicherten zu unterschiedlichen Diabetestypen und Altersgruppen bereit. Die Datenqualität hängt von der Dokumentationspraxis ab, die einer gründlichen Plausibilitätsprüfung unterliegt. Die Annäherung an eine Vollerfassung für die Bezugspopulation erfolgt durch statistische Verfahren und resultiert.

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Weitere Informationen zum Datenschutz erhalten Sie über den folgenden Link: Datenschutz

OK