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Ärztliche Fußuntersuchung

Das diabetische Fußsyndrom, das durch eine Schädigung der Gefäße und Nerven der Füße verursacht wird, zählt zu den schwerwiegenden diabetesbedingten Folgeerkrankungen. Bei verzögerter Behandlung kann es bis hin zu Amputationen führen. Durch regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen können krankhafte Veränderungen an den Füßen frühzeitig erkannt und rechtzeitig behandelt werden. Gemäß der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes sollten Personen mit Diabetes ihre Füße mindestens einmal im Jahr ärztlich untersuchen lassen (NVL 2023).

Kernaussagen

  • Fast 70 % der Personen mit Typ-2-Diabetes im Alter ab 45 Jahren in Deutschland lassen ihren Fußstatus mindestens einmal im Jahr ärztlich untersuchen.
  • Bei Personen mit Typ-2-Diabetes liegt der Anteil mit einer Fußuntersuchung in der unteren Bildungsgruppe höher als in der mittleren oder höheren Bildungsgruppe.

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach Bildungsgruppe

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Ergebnis

Im Jahr 2021 haben 68,9 % der Personen (Frauen: 67,6 %; Männer: 70,1 %) ab 45 Jahren mit Typ-2-Diabetes in Deutschland ihren Fußstatus durch medizinisches Personal in den letzten 12 Monaten untersuchen lassen. Es sind keine statistisch signifikanten Unterschiede bezüglich der Fußuntersuchung zwischen den Altersgruppen oder Regionen festzustellen. Der Anteil der Personen mit Typ-2-Diabetes, die in den letzten 12 Monaten eine ärztliche Fußuntersuchung angeben, ist in der unteren Bildungsgruppe (72,6 %) höher als in der mittleren oder höheren Bildungsgruppe (64,5 %), insbesondere bei Männern (75,1 % vs. 65,6 %).


Fazit

In Deutschland liegt der Anteil der Personen mit Typ-2-Diabetes ab 45 Jahren, bei denen in den letzten 12 Monaten der Fußstatus ärztlich untersucht wurde, bei fast 70 %. Im zeitlichen Vergleich zu einer RKI-Studie mit Ergebnissen für das Jahr 2010 bezogen auf den Altersbereich 45 bis 79 Jahre (Du et al., 2015) zeigt sich eine Zunahme (+ 8,2 Prozentpunkte) hinsichtlich der jährlichen Fußuntersuchung, insbesondere für die Altersgruppe der 45- bis 64-Jährigen (+15,7 Prozentpunkte ) und in der mittleren bzw. höheren Bildungsgruppe (+13,1 Prozentpunkte ), was auf eine fortlaufende Verbesserung der ärztlichen Fußuntersuchung bei Personen mit Typ-2-Diabetes hindeuten könnte.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator ärztliche Fußuntersuchung ist definiert als Anteil von Personen mit Typ-2-Diabetes, bei denen in den letzten 12 Monaten der Fußstatus durch medizinisches Personal untersucht wurde.

Operationalisierung

Der Indikator basiert auf Selbstangaben zu folgender Frage bei Personen mit bekanntem Diabetes:

„Wann wurden Ihre Füße zuletzt von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht?“

Antwortmöglichkeiten (bei über 12 Monaten wurde die Angabe in Jahren gemacht):

  • Vor wie vielen Monaten: |__|__|
  • Vor wie vielen Jahren: |__|__|
  • noch nie
  • weiß nicht
  • keine Angabe  

Bezugspopulation

Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland mit bekanntem Typ-2-Diabetes, Alter ab 45 Jahre.

Datenquelle

Bundesweiter RKI-Gesundheitssurvey GEDA 2021/2022-Diabetes bei Personen mit bekanntem Diabetes basierend auf einem speziellen Screeningverfahren der Zielgruppe von Personen mit bekanntem Diabetes (Festnetz und Mobilnummern) und Erhebung durch telefonische Befragung.

Fallzahl

  • GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1.503

Für den Indikator ärztliche Fußuntersuchung werden Daten der Altersgruppe ab 45 Jahre mit bekanntem Typ-2 Diabetes ausgewertet.

  • GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1.448

Personen mit Typ-1-Diabetes und Frauen mit ausschließlich Gestationsdiabetes wurden ausgeschlossen.

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für Gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildungsgruppe angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d. h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %). 
  • Stratifizierung: Die geografische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Ost-/West (Ost = neue Bundesländer einschließlich Berlin, West = alte Bundesländer ohne Berlin). Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Dieser passt den Survey GEDA 2021/2022-Diabetes an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bildung zum 31.12.2019 an. Zur Anpassung wurde hierbei die Verteilungsstruktur der Personen mit diagnostiziertem Diabetes aus dem bundesweiten RKI-Survey GEDA 2019/2020-EHIS herangezogen, da die Daten aus der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamts keine Rückschlüsse auf die Gruppe der Personen mit diagnostiziertem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren zulassen.

Datenqualität

Der Survey GEDA 2021/2022-Diabetes liefert repräsentative Ergebnisse für Personen mit bekanntem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus basieren die Informationen aus der Befragung auf Selbstangaben. Zeitvergleiche mit früheren RKI-Surveys sind aufgrund methodischer Unterschiede nur eingeschränkt möglich.