Definition
Der Indikator Ärztliche Augenuntersuchung ist definiert als Anteil von Personen mit Typ-2-Diabetes, bei denen in den letzten 12 Monaten der Augenhintergrund (mit Weittropfen der Pupille) durch medizinisches Personal untersucht wurde.
Operationalisierung
Der Indikator basiert auf Selbstangaben zu folgender Frage bei Personen mit bekanntem Diabetes:
„Wann wurde bei Ihnen zuletzt der Augenhintergrund durch einen Augenarzt oder eine Augenärztin untersucht?“
Antwortmöglichkeiten (bei über 12 Monaten wurde die Angabe in Jahren gemacht):
- Vor wie vielen Monaten: |__|__|
- Vor wie vielen Jahren: |__|__|
- noch nie
- weiß nicht
- keine Angabe
Bezugspopulation
Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland mit bekanntem Typ-2-Diabetes, Alter ab 45 Jahre.
Datenquelle
Bundesweiter RKI-Gesundheitssurvey GEDA 2021/2022-Diabetes bei Personen mit bekanntem Diabetes basierend auf einem speziellen Screeningverfahren der Zielgruppe von Personen mit bekanntem Diabetes (Festnetz und Mobilnummern) und Erhebung durch telefonische Befragung.
Fallzahl
- GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1.503
Für den Indikator Ärztliche Augenuntersuchung werden Daten der Altersgruppe ab 45 Jahre mit bekanntem Typ-2 Diabetes ausgewertet.
- GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1.448
Personen mit Typ-1-Diabetes und Frauen mit ausschließlich Gestationsdiabetes wurden ausgeschlossen.
Berechnung
- Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für Gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildungsgruppe angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d. h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %).
- Stratifizierung: Die geografische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Ost-/West (Ost = neue Bundesländer einschließlich Berlin, West = alte Bundesländer ohne Berlin). Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
- Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Dieser passt den Survey GEDA 2021/2022-Diabetes an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bildung zum 31.12.2019 an. Zur Anpassung wurde hierbei die Verteilungsstruktur der Personen mit diagnostiziertem Diabetes aus dem bundesweiten RKI-Survey GEDA 2019/2020-EHIS herangezogen, da die Daten aus der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamts keine Rückschlüsse auf die Gruppe der Personen mit diagnostiziertem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren zulassen.
Datenqualität
Der Survey GEDA 2021/2022-Diabetes liefert repräsentative Ergebnisse für Personen mit bekanntem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus basieren die Informationen aus der Befragung auf Selbstangaben. Zeitvergleiche mit früheren RKI-Surveys sind aufgrund methodischer Unterschiede nur eingeschränkt möglich.