Diabetes-Schulung
Neben der Behandlung durch medizinische Fachkräfte ist das Selbstmanagement bei Personen mit Typ-2-Diabetes für den Verlauf der Erkrankung essenziell. Eine Diabetes-Schulung gilt hierbei als sehr hilfreich, um die Betroffenen im Umgang mit der Erkrankung hinsichtlich Glucose-Selbstkontrolle, Lebensstiländerung und Lebensqualität zu unterstützen und wird deshalb in der NVL Diabetes Strukturierte Schulungsprogramme empfohlen (NVL 2016).
Kernaussagen
- Fast zwei Drittel der Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes im Alter ab 45 Jahre haben jemals an einer Diabetes-Schulung teilgenommen.
- Frauen haben häufiger als Männer jemals an einer Diabetes-Schulung teilgenommen.
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Nach Region
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Nach Geschlecht
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Nach Alter
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Nach Bildungsgruppe
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Ergebnis
Im Jahr 2021 geben 64,3 % der Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes im Alter ab 45 Jahre an, jemals an einer Diabetes-Schulung teilgenommen zu haben, bei Frauen liegt dieser Anteil höher als bei Männern (67,7 % vs. 61,3 %). Unterschiede im Anteil jemals Teilnahme an einer Diabetesschulung zeigen sich in Bezug auf das Alter (45-64 J.: 63,9 %; 65-79 J.: 69,5 %; ≥ 80 J.: 54,0 %), aber nicht hinsichtlich Bildung und Region (Ost/West).
Fazit
Im Jahr 2021 haben fast zwei Drittel der Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes im Alter ab 45 Jahre mindestens einmal an einer Diabetes-Schulung teilgenommen. Im Vergleich zu einer früheren RKI-Studie mit Ergebnissen für das Jahr 2010 (Du et al., 2015) ist eine leichte Zunahme bei Personen im Altersbereich 45 bis 79 Jahre zu verzeichnen, was auf eine Verbesserung hinsichtlich der Teilnahmebereitschaft an einer Diabetes-Schulung hinzuweisen erscheint.
Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen
Definition
Der Indikator Diabetes-Schulung ist definiert als Anteil der Personen mit bekannten Typ-2-Diabetes, die jemals an einer Diabetesschulung teilgenommen haben.
Operationalisierung
Der Indikator basiert auf Selbstangaben zu folgender Frage bei Personen mit bekanntem Diabetes:
„Haben Sie jemals an einer Diabetesschulung teilgenommen?“
Antwortmöglichkeiten:
- ja
- nein
- weiß nicht
- keine Angabe
Bezugspopulation
Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland mit bekanntem Typ-2-Diabetes, Alter ab 45 Jahre.
Datenquelle
Bundesweiter RKI-Gesundheitssurvey GEDA 2021/2022-Diabetes bei Personen mit bekanntem Diabetes basierend auf einem speziellen Screeningverfahren der Zielgruppe von Personen mit bekanntem Diabetes (Festnetz und Mobilnummern) und Erhebung durch telefonische Befragung.
Fallzahl
- GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1.503
Für den Indikator Diabetes-Schulung werden Daten der Altersgruppe ab 45 Jahre mit bekanntem Typ-2 Diabetes ausgewertet:
- GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1.448
Personen mit Typ-1-Diabetes und Frauen mit ausschließlich Gestationsdiabetes wurden ausgeschlossen.
Berechnung
- Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für Gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildungsgruppe angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d. h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %).
- Stratifizierung: Die geografische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Ost-/West (Ost = neue Bundesländer einschließlich Berlin, West = alte Bundesländer ohne Berlin). Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
- Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Dieser passt den Survey GEDA 2021/2022-Diabetes an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bildung zum 31.12.2019 an. Zur Anpassung wurde hierbei die Verteilungsstruktur der Personen mit diagnostiziertem Diabetes aus dem bundesweiten RKI-Survey GEDA 2019/2020-EHIS herangezogen, da die Daten aus der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamts keine Rückschlüsse auf die Gruppe der Personen mit diagnostiziertem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren zulassen.
Datenqualität
Der Survey GEDA 2021/2022-Diabetes liefert repräsentative Ergebnisse für Personen mit bekanntem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus basieren die Informationen aus der Befragung auf Selbstangaben. Zeitvergleiche mit früheren RKI-Surveys sind aufgrund methodischer Unterschiede nur eingeschränkt möglich.