GSB 7.1 Standardlösung

Anwendung von Statinen

Das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen ist bei Personen mit Diabetes im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung höher. Menschen mit Diabetes profitieren von einer Therapie mit Statinen, die Blutfette beeinflusst und nachweislich das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und die Sterblichkeit verringern kann (Kearney et al. 2008). Vor diesem Hintergrund wird in der Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes empfohlen, die Anwendung von Statinen zu erwägen (NVL 2023).

Kernaussagen

  • Mehr als ein Drittel der Personen mit Typ-2-Diabetes nehmen Statine ein.
  • Unter Personen mit Typ-2-Diabetes verwenden Männer häufiger Statine als Frauen.
  • Im zeitlichen Verlauf lässt sich eine Steigerung der Anwendung von Statinen unter Personen mit Typ-2-Diabetes verzeichnen.

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Trend

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach Bildungsgruppe

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Ergebnis

Unter 45- bis 79-jährigen Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes beträgt der Anteil derer mit Anwendung von Statinen im Jahr 2010 36,9%. Männer (42,6 %) verwenden Statinen häufiger als Frauen (30,5 %). Es zeigen sich keine Unterschiede bei der Anwendung von Statinen hinsichtlich des Alters, Bildung und Region. Der Anteil an Personen mit Typ-2- Diabetes, die Statine einnehmen, hat sich im Jahr 2010 (36,9 %) im Vergleich zu 1998 (11,8 %) deutlich erhöht, unabhängig von Geschlecht, Alter, Region und Bildung.


Fazit

Mehr als ein Drittel der Personen mit Typ-2-Diabetes im Alter von 45 bis 79 Jahren verwenden Statine im Jahr 2010. Frauen nehmen im Vergleich zu Männern seltener Statine ein. Als Gründe werden u. a. Behandlungsabbruch z. B. aufgrund von Sorge über unerwünschte Wirkungen auf Seiten der Betroffenen und fehlende Beachtung der Empfehlungen auf Seiten der Behandelnden diskutiert (Lewey et al. 2013; Nanna et al. 2019). Die Anwendung von Statinen in Deutschland hat sich im Zeitraum von 1998 bis 2010 erhöht (Du et al., 2015). Dennoch bleibt die Anwendung von Statinen auf einem niedrigen Niveau, obwohl der Nutzen zur Reduktion des kardiovaskulären Risikos bewiesen ist.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator Anwendung von Statinen ist definiert als Anteil von Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes ab 40 Jahren, die Statine zur Lipidsenkung verwenden.

Operationalisierung

Einnahme von Statinen innerhalb der letzten 7 Tage erfasst durch automatisierte Medikamentenerfassung mittels ATC-Codes C10AA/C10BA.  

Bezugspopulation

Wohnbevölkerung in Deutschland mit bekanntem Typ-2-Diabetes, Alter 45-79 Jahre.

Datenquelle

Bundesweite RKI-Befragungs- und Untersuchungssurveys 1997-1999 (BGS98) und 2008-2011 (DEGS1) basierend auf Einwohnermeldeamtsstichprobe und Erhebung durch Selbstausfüllfragebogen, ärztliches Interview, automatisierte Medikamentenerfassung und Untersuchung.

Fallzahl

  • BGS98: n = 7.124
  • DEGS1: n = 7.115 (davon n = 2.923 bereits am BGS98 teilgenommen)

Für den Indikator Anwendung von Statinen werden Daten der Altersgruppe 45 bis 79 Jahre mit bekanntem Typ-2-Diabetes ausgewertet:

  • BGS98: n = 333
  • DEGS1: n = 526

Personen mit Typ-1-Diabetes wurden ausgeschlossen.

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für Gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildungsgruppe angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d. h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %). 
  • Stratifizierung: Die geografische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Ost-/West (Ost = neue Bundesländer einschließlich Berlin, West = alte Bundesländer ohne Berlin). Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators in BGS98 und DEGS1 jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Diese passen die Surveys an die Bevölkerungsstruktur der Wohnbevölkerung in Deutschland  hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland, deutsche Staatsangehörigkeit (ja/nein), Gemeindetyp und Bildung zum 31.12.1997 (BGS98) beziehungsweise 31.12.2010 (DEGS1) an. In DEGS1 wurde bei der Gewichtung zusätzlich die unterschiedliche Teilnahmewahrscheinlichkeit von Wiederteilnehmenden aus BGS98 berücksichtigt.
  • Altersstandardisierung: Es erfolgt eine Altersstandardisierung und Trendgewichtung durch Berechnung des Gewichtungsfaktors in BGS98 unter Verwendung der Alters-, Geschlechts- und Bundeslandstruktur der Wohnbevölkerung in Deutschland zum 31.12.2010.

Datenqualität

Die RKI-Befragungs- und Untersuchungssurveys (BGS98/DEGS1) liefern repräsentative Ergebnisse für die 18- bis 79-jährige Wohnbevölkerung Deutschlands. Die Bevölkerung ab 80 Jahren wird erst in zukünftigen Erhebungswellen eingebunden werden. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind.

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