GSB 7.1 Standardlösung

Cholesterin-Ziel

Fettstoffwechselstörungen gehören zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entwicklung von Schäden an kleinen und großen Blutgefäßen bei Personen mit Typ-2-Diabetes. Aus diesem Grund wird empfohlen insbesondere bei Personen mit Typ-2-Diabetes zur Primär- und Sekundärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen die Blutfettwerte zu kontrollieren (NVL 2023, Mach et al. 2019).

Kernaussagen

  • Nur ein Drittel der 45- bis 79-jährigen Personen mit Typ-2-Diabetes erreicht das Therapieziel von Non-HDL-Cholesterin.
  • Deutlich weniger Frauen als Männer erreichen das Non-HDL-Cholesterin-Ziel.
  • Im zeitlichen Verlauf lässt sich eine Verbesserung des Erreichens des Non-HDL-Cholesterin-Ziels unter Personen mit Typ-2-Diabetes verzeichnen.

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Trend

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach Bildungsgruppe

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Ergebnis

Unter 45- bis 79-jährigen Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes erreichen im Jahr 2010 33,0 % das Non-HDL-Cholesterin-Therapieziel von < 130 mg/dl. Männer (40,3 %) erreichen das Non-HDL-Cholesterin-Therapieziel häufiger als Frauen (24,7 %). Es zeigen sich keine Unterschiede bei der Erreichung des Non-HDL-Cholesterin Therapieziels hinsichtlich Alter, Bildung und Region. Während im Jahr 1998 7,7% Personen mit Typ-2-Diabetes im Alter 45 bis 79 Jahre das Non-HDL-Cholesterin-Therapieziel erreichte, lag dieser Anteil im Jahr 2010 deutlich höher (33,0%).

Fazit

Im Jahr 2010 erreicht nur ein Drittel der 45- bis 79-jährigen Personen mit Typ-2-Diabetes das Therapieziel von non-HDL-Cholesterin. Deutlich weniger Frauen als Männer erreichen den Cholesterin-Zielwert, was darauf zurückzuführen sein könnte, dass Frauen weniger Statine verwenden als Männer (Du et al., 2019). Allerdings wurde zwischen 1998 und 2010 eine deutliche Verbesserung bei der Erreichung des Cholesterinziels beobachtet (Du et al., 2015). Dennoch bleibt das Cholesterin-Therapieziel weiterhin hinter den leitlinienbasierten Empfehlungen zurück.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator Cholesterin-Ziel ist definiert als Anteil von Personen mit Typ-2-Diabetes, die den Zielwert für Non-HDL-Cholesterin < 130 mg/dl aufweisen.

Operationalisierung

Der Indikator basiert auf Messwerten von Gesamtcholesterin und Non-HDL-Cholesterin aus Blutproben.

Bezugspopulation

Wohnbevölkerung in Deutschland mit  bekanntem Typ-2-Diabetes, Alter 45-79 Jahre.

Datenquelle

Bundesweite RKI-Befragungs- und Untersuchungssurveys 1997-1999 (BGS98) und 2008-2011 (DEGS1) basierend auf Einwohnermeldeamtsstichprobe und Erhebung durch Selbstausfüllfragebogen, ärztliches Interview, automatisierte Medikamentenerfassung und Untersuchung.

Fallzahl

  • BGS98: n = 7.124
  • DEGS1: n = 7.115 (davon n = 2.923 bereits am BGS98 teilgenommen)

Für den Indikator Cholesterin-Ziel werden Daten der Altersgruppe 45 bis 79 Jahre mit bekanntem Typ-2-Diabetes ausgewertet:

  • BGS98: n = 333
  • DEGS1: n = 526

Personen mit Typ-1-Diabetes wurden ausgeschlossen.

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für Gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildungsgruppe angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d. h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %). 
  • Stratifizierung: Die geografische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Ost-/West (Ost = neue Bundesländer einschließlich Berlin, West = alte Bundesländer ohne Berlin). Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators in BGS98 und DEGS1 jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Diese passen die Surveys an die Bevölkerungsstruktur der Wohnbevölkerung in Deutschland  hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland, deutsche Staatsangehörigkeit (ja/nein), Gemeindetyp und Bildung zum 31.12.1997 (BGS98) beziehungsweise 31.12.2010 (DEGS1) an. In DEGS1 wurde bei der Gewichtung zusätzlich die unterschiedliche Teilnahmewahrscheinlichkeit von Wiederteilnehmenden aus BGS98 berücksichtigt.
  • Altersstandardisierung: Es erfolgt eine Altersstandardisierung und Trendgewichtung durch Berechnung des Gewichtungsfaktors in BGS98 unter Verwendung der Alters-, Geschlechts- und Bundeslandstruktur der Wohnbevölkerung in Deutschland zum 31.12.2010.

Datenqualität

Die RKI-Befragungs- und Untersuchungssurveys (BGS98/DEGS1) liefern repräsentative Ergebnisse für die 18- bis 79-jährige Wohnbevölkerung Deutschlands. Die Bevölkerung ab 80 Jahren wird erst in zukünftigen Erhebungswellen eingebunden werden. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind.

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