GSB 7.1 Standardlösung

Erwerbsminderungsrente

Diabetes kann die Leistungsfähigkeit erheblich einschränken und in der Folge die Ausübung der beruflichen Tätigkeit gefährden (Pollmann et al. 2013). Der Bezug einer Erwerbsminderungsrente (EM-Rente) gilt als Ausdruck einer herabgesetzten beruflichen Leistungsfähigkeit.

Kernaussagen

  • Die Rate an Erwerbsminderungsrenten mit einer Erst- oder Zweitdiagnose Diabetes nimmt im Zeitverlauf ab, wobei Frauen im Vergleich zu Männern konstant geringere Werte zeigen.
  • Die Erwerbsminderungsraten zeigen deutliche Unterschiede auf Bundeslandebene, die zwischen einzelnen Bundesländern um mehr als das 3-fache auseinanderliegen.
  • In Regionen mit hoher sozioökonomischer Deprivation ist die Rate an Erwerbsminderungsrenten mit einer Erst- oder Zweitdiagnose Diabetes höher als in Regionen mit niedriger Deprivation.

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Trend

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach regionaler sozioökonomischer Deprivation

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Ergebnis

Von 2013 bis 2021 zeigt sich jeweils bezogen auf 100.000 aktiv Versicherte der Deutschen Rentenversicherung für beide Geschlechter ein Rückgang der Erwerbsminderungsrenten mit einer Erst- oder Zweitgewährungsdiagnose Diabetes. Während die Rate 2013 noch 12,7 pro 100.000 aktiv Versicherten betrug, sank diese Rate bis 2021 auf 9,4. Im ersten Pandemiejahr 2020 war die Rate zwischenzeitlich auf 10,5 leicht angestiegen. Frauen zeigten durchweg niedrigere Raten der Erwerbsminderungsrente und zuletzt betrug diese 6,4 bei Frauen und 11,9 pro 100.000 aktiv Versicherten bei Männern. Auf der Ebene der Bundesländer sind deutliche Unterschiede im Bezug einer Erwerbsminderungsrente mit einer Erst- oder Zweitgewährungsdiagnose Diabetes zu erkennen. So sind beispielsweise im Jahr 2021 in Brandenburg (Frauen: 15,1; Männer: 22,6) und Mecklenburg-Vorpommern (Frauen: 15,7; Männer: 33,9) relativ hohe und in Hamburg (Frauen: 5,4; Männer: 8,2), Baden-Württemberg (Frauen: 4,7; Männer: 9,6) und Bayern (Frauen: 4,8; Männer: 8,0) vergleichsweise niedrige Erwerbsminderungsraten zu beobachten. In Regionen mit hoher sozioökonomischer Deprivation zeigen sich deutlich höhere Raten als in Regionen mit niedriger Deprivation, sowohl bei Frauen als auch bei Männern.

Fazit

Der Bezug einer Erwerbsminderungsrente mit Erst- oder Zweitdiagnose Diabetes zeigt sich im Zeitverlauf für Frauen und Männer rückläufig, mit Ausnahme des ersten Pandemiejahres 2020. Bei der Anzahl der Erwerbsminderungsrenten werden regionale Unterschiede deutlich, die mit der Diabetesprävalenz korrespondieren. Auch sind Regionen mit hoher sozioökonomischer Deprivation mit einer höheren Diabetesprävalenz assoziiert (Kroll et al. 2017), was zu den höheren Raten für Erwerbsminderungsrenten mit Diabetesdiagnose in diesen Regionen beiträgt.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator Erwerbsminderungsrente ist definiert als Anzahl an Erwerbsminderungsrenten mit einer Gewährungsdiagnose (Erst- oder Zweitdiagnose) Diabetes (E10.- bis E14.-) bezogen auf 100.000 aktiv Versicherte in einem Jahr.

Bezugspopulation

Gesetzlich bei der Deutschen Rentenversicherung aktiv versicherte Personen.

Datenquelle

Statistik der Deutschen Rentenversicherung, die alle circa 4.500 pro Jahr bewilligten Erwerbminderungsrenten mit Erst- oder Zweitdiagnose einschließt. Insgesamt sind etwa 38 Millionen Personen aktiv bei der Deutschen Rentenversicherung versichert.

Berechnung

  • Beobachtete Werte: Anzahl an Erst- und Zweidiagnosen zur Gewährung einer Erwerbsminderungsrente bezogen auf 100.000 aktiv Versicherte.
  • Altersstandardisierung: Es erfolgt eine direkte Altersstandardisierung unter Verwendung der Altersgruppen jünger als 30 Jahre, von 30-39 bis 50-59 Jahre in Zehnjahresschritten und älter als 60 Jahre mit der Bevölkerung der aktiv versicherten Personen in der gesetzlichen Rentenversicherung zum 31.12.2021.
  • Stratifizierung: Die Darstellung nach Bundesland basiert auf dem Wohnort. Die Stratifizierung nach regionaler sozioökonomischer Deprivation erfolgt auf Grundlage des German Index of Socioeconomic Deprivation (GISD; Jahr 2021: GISD Release 2022 v0.2) (Michalski et al. 2022). Der GISD liefert Informationen zu allen Land- und Stadtkreisen und teilt diese in Quintile von niedriger bis hoher sozioökonomischer Deprivation ein. Die Berechnung erfolgte stratifiziert für jedes Quintil nach Linkage des GISD mit den diabetesbedingten Amputationen auf Kreisebene (Ökologische Korrelation).

Datenqualität

Vollerhebung aller Rentenzugänge mit hoher Qualität, da an die Dokumentation finanzielle Leistungen gebunden sind. Insbesondere verbeamtete Personen und Personen in berufsständigen Versorgungswerken sind nicht Teil der Datenbasis.

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