GSB 7.1 Standardlösung

Diabetische Nierenerkrankung

Unzureichend kontrollierte Blutzuckerspiegel können über längere Zeit zur entzündlichen Schädigung der kleinen Gefäße der Niere führen. Diese Veränderung wird als diabetische Nephropathie bezeichnet (BÄK et al. 2010). In Folge kann es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion (Niereninsuffizienz) kommen, welche neben Diabetes weitere Ursachen haben kann und somit breiter gefasst ist. Insbesondere ein Bluthochdruck als häufige Begleiterkrankung erhöht das Risiko für die Entstehung einer Niereninsuffizienz.

Kernaussagen

  • Bei 15,1 % der Personen mit Diabetes ist im Jahr 2013 eine Niereninsuffizienz dokumentiert.
  • Der Anteil der Personen mit Nierenerkrankung bei Diabetes nimmt mit dem Alter deutlich zu.

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Trend

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Ergebnis

Der Anteil an Personen mit Diabetes, bei welchen eine chronische Niereninsuffizienz dokumentiert ist, beträgt 15,1 % (Frauen: 14,9 %; Männer: 15,3 %) im Jahr 2013. Der Anteil steigt ab der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen deutlich an und ist in der Altersgruppe der ab 80-Jährigen mit 27,9 % (Frauen: 26,4 %; Männer: 30,8 %) am höchsten.

Fazit

Gemäß den DaTraV-Daten weist eine von sieben Personen mit Diabetes eine Nierenfunktionseinschränkung auf. Dieser Wert ist vergleichbar mit den Daten des DMP für Typ-2-Diabetes in Nordrhein-Westfalen (Zi 2019). Analysen aus Studien des RKI und des DPV-Registers, welche die Nierensuffizienz mittels Laborwerten abschätzen, zeigen höhere Anteile (Du et al. 2015, Bramlage et al. 2019). Die Studien schließen auch Personen mit einer bisher unerkannten Niereninsuffizienz ein, was die höheren Werte zum Teil erklärt. Im Gegensatz zu Studiendaten ermöglichen die DaTraV-Daten eine zeitlich engmaschige und regionalisierte Darstellung der Niereninsuffizienz bei Diabetes.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator diabetische Nierenerkrankung ist definiert als Anteil von Personen mit dokumentiertem Diabetes bei welchen zusätzlich eine chronische Niereninsuffizienz (N18.-) dokumentiert ist.

Bezugspopulation

Gesetzlich krankenversicherte Erwachsene mit dokumentiertem Diabetes (gemäß der Definition der Prävalenz des dokumentierten Diabetes), die mindestens 360 Tage im jeweiligen Jahr versichert sind, ihren Wohnsitz in Deutschland haben und ihre Gesundheitsleistungen vollständig von der gesetzlichen Krankenversicherungen erstattet bekommen, werden in die Analysen eingeschlossen.

Datenquelle

Versorgungsdaten aller circa 70 Millionen gesetzlich Krankenversicherten nach Datentransparenzverordnung (DaTraV-Daten). Ca. 55 Millionen sind mindestens 18 Jahre alt, von welchen etwa 6,6 Millionen einen dokumentierten Diabetes aufweisen.

Berechnung

  • Beobachtete relative Werte: Quotienten aus der Anzahl der Personen mit dokumentiertem Diabetes und dokumentierter Niereninsuffizienz im Verhältnis zu allen gesetzlich Krankenversicherten mit dokumentiertem Diabetes.
  • Beobachtete absolute Werte: Anzahl der gesetzlich krankenversicherten Personen mit dokumentiertem Diabetes und dokumentierter Niereninsuffizienz.
  • Altersstandardisierung: Es erfolgt eine direkte Altersstandardisierung unter Verwendung der Altersgruppen 18-24 Jahre, von 25-29 Jahre bis 80- 84 Jahre in Fünfjahresschritten und älter als 85 Jahre mit Personen mit dokumentiertem Diabetes der DaTraV-Population des Jahres 2013.

Datenqualität

Es handelt sich um Leistungs- und Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung. Diese umfassen ambulant und stationär dokumentierte Diagnosedaten sowie Informationen zur Verordnung von Medikamenten. Die Qualität der Daten hängt von der Dokumentationspraxis ab. In den DaTraV-Daten sind keine Versorgungsdaten von privat Krankenversicherten und keine Angaben zu den erbrachten stationären oder ambulanten Leistungen enthalten.

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