GSB 7.1 Standardlösung

Behandlungsprofile des Typ-2-Diabetes

Gemäß der Nationalen Versorgungsleitlinie zur Therapie des Typ-2-Diabetes ist ein Behandlungsziel die Reduktion von Begleit- und Folgeerkrankungen. Dabei kommt der Blutzuckerkontrolle durch medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung in Abhängigkeit des Risikoprofils und subjektiver Bedürfnisse eine große Bedeutung zu.

Kernaussagen

  • Fast 90 % der Personen ab 45 Jahre mit Typ-2-Diabetes werden medikamentös behandelt, etwa jede zehnte Person erhält ausschließlich eine Lebensstilintervention.
  • Frauen werden häufiger ausschließlich mittels Lebensstilintervention behandelt als Männer.
  • Es zeigen sich bei Männern in der Behandlung leichte Unterschiede nach Alter, Region und Bildung.

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach Bildungsgruppe

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Ergebnis

Im Jahr 2021 werden 97,2 % (Frauen: 97,9 %; Männer: 96,5 %) der Personen ab 45 Jahre mit Typ-2-Diabetes in Deutschland medikamentös oder mittels Lebensstilintervention behandelt. Dabei erhalten 9,7 % (Frauen: 12,5 %; Männer: 7,1 %) der Personen ausschließlich eine Lebensstilintervention und 87,5 % (Frauen: 85,4 %; Männer: 89,4 %) werden medikamentös behandelt. Der Anteil von Personen mit Behandlung ist bei Männern in der Altersgruppe 65-79 Jahre, in den neuen Bundesländern und in der mittleren/oberen Bildungsgruppe deutlich höher als in der jüngeren Altersgruppe 45-64 Jahre, in den alten Bundesländern bzw. in der unteren Bildungsgruppe, wohingegen bei Frauen keine Unterschiede zwischen den jeweils betrachteten Alters-, Regions- und Bildungsgruppen erkennbar sind.

Fazit

In Deutschland werden fast 90 % aller ab 45-jährigen Personen mit Typ-2-Diabetes medikamentös behandelt, während etwa jede zehnte Person ausschließlich eine Lebensstilintervention zur Behandlung des Diabetes erhält. Der Anteil der Personen ohne Behandlung (weder Lebensstil noch Medikation) ist sehr gering. Im Vergleich zu einem früheren RKI-Survey (2010) (Du 2015) liegt der Anteil von Personen mit medikamentöser Therapie 2021 höher, während der Anteil von Personen mit ausschließlicher Lebensstilintervention relativ stabil geblieben ist. Der deutlich zunehmende Anteil von Personen mit Typ-2-Diabetes mit medikamentöser Behandlung über den Zeitverlauf lässt sich zum einen dadurch erklären, dass Frauen mit einem früheren Gestationsdiabetes vollständig aus der Analyse ausgeschlossen wurden. Zum anderen deutet die Zunahme der medikamentösen Behandlung auf eine intensivere Diabetestherapie hin, für die zahlreiche innovative Antidiabetika wie z. B. SGLT2-Inhibitoren, GLP-1-Rezeptoragonisten zur Verfügung stehen. Zu beachten ist aber, dass aufgrund methodischer Unterschiede ein Vergleich mit 2010 nur eingeschränkt möglich ist.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Behandlung ist definiert als Anteil der Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes, denen folgende aktuelle Behandlungsansätze zugeordnet werden:

  1. Keine Behandlung (weder Lebensstil noch Medikation)
  2. Nur Lebensstilintervention
  3. Medikation (mit oder ohne Lebensstilintervention)

Operationalisierung

Der Indikator Behandlung basiert auf Selbstangaben von Personen mit bekanntem Typ-2-Diabetes zu ihrer derzeitigen Behandlung.

  • „Wie wird der Diabetes zurzeit behandelt?"

    • Mit Tabletten
    • Durch Insulin
    • Mit anderen blutzuckersenkenden Medikamenten, die gespritzt werden (außer Insulin)
    • Durch Diät oder besondere Ernährung
    • Durch körperliche Aktivität oder Sport
    • Keine Behandlung

Antwortmöglichkeiten jeweils:

  • ja
  • nein
  • weiß nicht
  • keine Angabe

Bezugspopulation

Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland mit bekanntem Typ-2-Diabetes, Alter ab 45 Jahre.

Datenquelle

Bundesweiter RKI-Gesundheitssurvey GEDA 2021/2022-Diabetes (GEDA 2021/2022–Diabetes) bei Personen mit bekanntem Diabetes basierend auf einem speziellen Screeningverfahren der Zielgruppe von Personen mit bekanntem Diabetes (Festnetz und Mobilnummern) und Erhebung durch telefonische Befragung.

Fallzahl

  • GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1503

Für den Indikator Behandlung werden Daten der Altersgruppe ab 45 Jahre mit bekanntem Typ-2 Diabetes ausgewertet. Personen mit Typ-1-Diabetes und Frauen mit ausschließlich Schwangerschaftsdiabetes wurden ausgeschlossen.

  • GEDA 2021/2022-Diabetes: n = 1448

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildungsstand angegeben soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d.h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %). 
  • Stratifizierung: Die geographische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Ost-/West (Ost = neue Bundesländer einschließlich Berlin, West = alte Bundesländer ohne Berlin). Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der jeweils zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Dieser passt den Survey GEDA 2021/2022-Diabetes an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bildung zum 31.12.2019 an. Zur Anpassung wurde hierbei die Verteilungsstruktur der Personen mit diagnostiziertem Diabetes aus dem bundesweiten RKI-Survey „Gesundheit in Deutschland aktuell 2019“ (GEDA 2019/2020-EHIS) herangezogen, da die Daten aus der Bevölkerungsstatistik des Statistischen Bundesamts keine Rückschlüsse auf die Gruppe der Personen mit diagnostiziertem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren zulassen.

Datenqualität

Der Survey GEDA 2021/2022-Diabetes liefert repräsentative Ergebnisse für Personen mit bekanntem Diabetes in der deutschsprachigen Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus basieren die Informationen aus der Befragung auf Selbstangaben. Zeitvergleiche mit früheren RKI-Surveys sind aufgrund methodischer Unterschiede nur eingeschränkt möglich.

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