Rauchen
Rauchen von Zigaretten und anderen Tabakprodukten zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von nichtübertragbaren Erkrankungen, insbesondere für Lungen- und kardiovaskuläre Erkrankungen sowie für Diabetes (Zeiher et al. 2017).
Kernaussagen
- Fast ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland gibt im Jahr 2014 an, zu rauchen; Frauen seltener als Männer.
- Die Prävalenz des Rauchens ist in der unteren und mittleren Bildungsgruppe deutlich höher als in der oberen Bildungsgruppe.
- Eine Verringerung der Rauchprävalenz hat nach wie vor eine hohe Public-Health-Relevanz.
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Trend
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Nach Region
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Nach Geschlecht
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Nach Alter
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Nach Bildungsgruppe
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Ergebnis
Die Prävalenz des Rauchens in der erwachsenen Bevölkerung im Jahr 2014 beträgt 23,8 % (Frauen: 20,8 %; Männer: 27,0 %). Im jüngeren oder mittleren Alter ist diese deutlich höher und sinkt mit dem Alter. Personen in der unteren (22,9 %) und mittleren Bildungsgruppe (26,5 %) rauchen häufiger als Personen in der oberen Bildungsgruppe (16,5 %). Regional betrachtet liegt die Rauchprävalenz in Deutschland im Norden höher als im Süden, im Osten höher als im Westen und in den Stadtstaaten höher als in den Flächenstaaten. Über den Zeitraum von 2003 bis 2014 hat die Rauchprävalenz bei Erwachsenen in Deutschland abgenommen.
Fazit
Trotz eines Rückgangs der Rauchprävalenz in Deutschland in den letzten Jahren (Hoebel et al. 2018, Lampert et al. 2018) gibt insgesamt immer noch fast ein Viertel der Erwachsenen an, täglich oder gelegentlich zu rauchen. Deshalb stellen weitere Anstrengungen in der Rauchprävention wichtige Public-Health-Maßnahmen zur Risikoreduktion von Diabetes und anderen nichtübertragbaren Erkrankungen dar. Diese sollten auch neuere Formen des Nikotinkonsums wie etwa E-Zigaretten oder (E-)Shishas mitberücksichtigen.
Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen
Definition
Der Indikator Rauchen ist definiert als Anteil der Personen, die täglich oder gelegentlich Tabakprodukte rauchen, in der Bevölkerung.
Operationalisierung
Erfassung des Rauchverhaltens basierend auf Selbstangaben. Tägliches oder gelegentliches Rauchen wurde als Rauchen gewertet:
„Rauchen Sie zur Zeit - wenn auch nur gelegentlich?“ (GSTel03, GEDA 2009, GEDA 2010, GEDA 2012)
- Ja, täglich
- Ja, gelegentlich
- Nein, nicht mehr
- habe noch nie geraucht
„Rauchen Sie?“ (GEDA 2014/2015-EHIS)
- Ja, täglich
- Ja, gelegentlich
- Nein, nicht mehr
- Ich habe noch nie geraucht.
Bezugspopulation
Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland, Alter ab 18 Jahren.
Datenquelle
Bundesweite RKI-Befragungssurveys 2002/03 (GSTel03), 2008/09 (GEDA 2009), 2009/10 (GEDA 2010), 2012/13 (GEDA 2012) basierend auf Telefonstichprobe (Festnetz) und Erhebung durch telefonische Befragung sowie 2014/15 (GEDA 2014/2015-EHIS) basierend auf Einwohnermeldeamtsstichprobe und Erhebung durch Selbstausfüllfragebogen (online/schriftlich).
Fallzahl
- GSTel03: n = 8.318
- GEDA 2009: n = 21.262
- GEDA 2010: n = 22.050
- GEDA 2012: n = 19.294
- GEDA 2014/2015-EHIS: n = 24.016
Berechnung
- Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildung angegeben, soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d.h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %).
- Stratifizierung: Die geographische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Bundesland. Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppeermöglicht.
- Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators in den einzelnen Surveys jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Diese passen die Surveys an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland und Bildung zum 31.12.2002 (GSTel03), 31.12.2007 (GEDA 2009), 31.12.2008 (GEDA 2010) und 31.12.2011 (GEDA 2012) sowie hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland, Gemeindetyp und Bildung zum 31.12.2014 (GEDA 2014/2015-EHIS) an.
- Altersstandardisierung: Es erfolgt eine direkte Altersstandardisierung unter Verwendung der gewählten Altersgruppen (18-34, 35-49, 50-64, 65-79, ≥ 80 Jahre) mit der Bezugspopulation erwachsene Wohnbevölkerung Deutschlands zum 31.12.2014.
Datenqualität
Die RKI-Befragungssurveys (GEDA) liefern repräsentative Ergebnisse für die deutschsprachige Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus basieren alle Informationen auf Selbstangaben und nicht auf ärztlichen Interviews oder Untersuchungen.