GSB 7.1 Standardlösung

Rauchen

Rauchen von Zigaretten und anderen Tabakprodukten zählt zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von nichtübertragbaren Erkrankungen, insbesondere für Lungen- und kardiovaskuläre Erkrankungen sowie für Typ-2-Diabetes (CDC, 2014).

Kernaussagen

  • Fast 30 % der Erwachsenen in Deutschland geben im Jahr 2019 an, zu rauchen; Frauen seltener als Männer.
  • Die Prävalenz des Rauchens ist in der unteren und mittleren Bildungsgruppe deutlich höher als in der oberen Bildungsgruppe.
  • Eine Verringerung der Rauchprävalenz hat nach wie vor eine hohe Public-Health-Relevanz.

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Trend

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Querschnitt

Nach Region

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  • Nach Geschlecht

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  • Nach Alter

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  • Nach Bildungsgruppe

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Ergebnis

Die Prävalenz des Rauchens in der erwachsenen Bevölkerung im Jahr 2019 beträgt 28,9 % (Frauen: 24,0 %; Männer: 33,9 %). Im jüngeren oder mittleren Alter ist diese deutlich höher und sinkt mit dem Alter. Erwachsene in der unteren (31,0 %) und mittleren Bildungsgruppe (31,8 %) rauchen häufiger als Personen in der oberen Bildungsgruppe (17,3 %). Regional betrachtet weichen Mecklenburg-Vorpommern (41,8 %) und Berlin (35,4 %) mit den höchsten sowie das Saarland (23,8 %), Rheinland-Pfalz (24,1 %) und Bayern (26,4 %) mit den niedrigsten Prävalenzen von der Gesamtprävalenz in Deutschland ab. Über den Zeitraum von 2003 bis 2019 hat die Rauchprävalenz bei Erwachsenen in Deutschland insgesamt abgenommen.

Fazit

Trotz eines Rückgangs der Rauchprävalenz in Deutschland in den letzten Jahren (Hoebel et al. 2018, Lampert et al. 2018) geben insgesamt immer noch fast 30 % der Erwachsenen an, täglich oder gelegentlich zu rauchen. Deshalb stellen weitere Anstrengungen in der Tabakprävention, Rauchentwöhnung und Tabakkontrollpolitik wichtige Public-Health-Maßnahmen zur Risikoreduktion von Diabetes und anderen nichtübertragbaren Erkrankungen dar. Diese sollten auch neuere Formen des Nikotinkonsums wie etwa E-Zigaretten oder (E-)Shishas mitberücksichtigen.

Informationen zu Methodik und Datenquellen anzeigen

Definition

Der Indikator Rauchen ist definiert als Anteil der Personen, die täglich oder gelegentlich Tabakprodukte rauchen, in der Bevölkerung.

Operationalisierung

Erfassung des Rauchverhaltens basierend auf Selbstangaben. Tägliches oder gelegentliches Rauchen wurde als Rauchen gewertet:

  • „Rauchen Sie zur Zeit - wenn auch nur gelegentlich?“ (GSTel03, GEDA 2009, GEDA 2010, GEDA 2012)

    • Ja, täglich
    • Ja, gelegentlich
    • Nein, nicht mehr
    • habe noch nie geraucht
  • „Rauchen Sie Tabakprodukte, einschließlich Tabakerhitzer? Bitte schließen Sie elektronische Zigaretten aus oder ähnliche Produkte aus.“ (GEDA 2019/2020-EHIS)

    • Ja, täglich
    • Ja, gelegentlich
    • Nein, nicht mehr
    • Ich habe noch nie geraucht.

Bezugspopulation

Deutschsprachige Wohnbevölkerung in Deutschland, Alter ab 18 Jahren.

Datenquelle

Bundesweite RKI-Befragungssurveys 2002/03 (GSTel03), 2008/09 (GEDA 2009), 2009/10 (GEDA 2010), 2012/13 (GEDA 2012) basierend auf Telefonstichprobe (Festnetz) und 2019/20 (GEDA 2019/2020-EHIS) basierend auf Telefonstichprobe (Festnetz und Mobilfunk) sowie Erhebung durch telefonische Befragung (Lampert et al. 2018, Starker et al. 2022).

Fallzahl

  • GSTel03: n = 8.318
  • GEDA 2009: n = 21.262
  • GEDA 2010: n = 22.050
  • GEDA 2012: n = 19.294
  • GEDA 2019/2020-EHIS: n = 22.708 (ab 18 Jahren)

Berechnung

  • Beschreibung: Für den Indikator werden die Kennziffern für gesamt, Frauen und Männer sowie jeweils stratifiziert nach Altersgruppe, Wohngebiet und Bildung angegeben, soweit die Fallzahl für die Kennziffer ≥ 5 ist und die statistische Unsicherheit in der Schätzung der Kennziffer als nicht zu groß angesehen wird (d.h. Variationskoeffizient ≤ 33,5 %).
  • Stratifizierung: Die geographische Einordnung des Wohnsitzes der teilnehmenden Person erfolgte nach Bundesland. Der Bildungsstatus wurde anhand des CASMIN-Indexes bestimmt, in den Angaben zu schulischer und beruflicher Ausbildung eingehen und der die Einteilung in eine untere, mittlere und obere Bildungsgruppe ermöglicht.
  • Gewichtung: Um Abweichungen der Surveys von der zugrundeliegenden Bezugspopulation aufgrund von unterschiedlicher Teilnahmebereitschaft oder Auswahlwahrscheinlichkeit zu korrigieren, wurde für die Berechnung des Indikators in den einzelnen Surveys jeweils ein Gewichtungsfaktor verwendet. Diese passen die Surveys an die Bevölkerungsstruktur der Bezugspopulation hinsichtlich Geschlecht, Alter und Bundesland zum 31.12.2002 (GSTel03), 31.12.2007 (GEDA 2009), 31.12.2008 (GEDA 2010) und 31.12.2011 (GEDA 2012) sowie hinsichtlich Geschlecht, Alter, Bundesland und Kreistyp zum 31.12.2019 (GEDA 2019/2020-EHIS) sowie an die Bildungsverteilung im Mikrozensus 2001 (GSTel03), 2007 (GEDA 2009), 2008 (GEDA 2010), 2011 (GEDA 2012) und 2017 (GEDA 2019/2020-EHIS) an.
  • Altersstandardisierung: Es erfolgt eine Altersstandardisierung mit der Referenzpopulation erwachsene Wohnbevölkerung Deutschlands zum 31.12.2019.

Datenqualität

Die RKI-Befragungssurveys (GEDA) liefern repräsentative Ergebnisse für die deutschsprachige Wohnbevölkerung Deutschlands ab 18 Jahren. Wie bei allen bevölkerungsbezogenen Studien ist davon auszugehen, dass schwer kranke und institutionalisierte Personen unterrepräsentiert sind. Darüber hinaus basieren alle Informationen auf Selbstangaben und nicht auf ärztlichen Interviews. Zeitvergleiche der Ergebnisse zwischen der aktuellsten GEDA-Welle und früheren Wellen sollten aufgrund methodischer Unterschiede vorsichtig interpretiert werden.

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